Jugendarbeit
Jugendarbeit, auch als Jugendpflege oder allgemeine Jugendförderung bezeichnet, beinhaltet die von der Gesellschaft Jugendlichen und Heranwachsenden angebotenen Lern- und Sozialisationshilfen, die außerhalb von Schule und Beruf erfolgen, die Jugendliche unmittelbar ansprechen und von ihnen freiwillig angenommen werden.
Auf der Grundlage der für die Praxis der Sozialpädagogik maßgebenden Methoden, dem Gespräch, der vertiefenden Einzelhilfe, der Gruppenarbeit und der diese Methoden begleitenden Beratung der Mitarbeiter zielt Jugendpflege heute vornehmlich auf Bewusstseins- und Verhaltensbildung ab. Jugendarbeit ist damit ein Kernelement der Jugendhilfe.
Sie wird angeboten von Verbänden, Gruppen und Initiativen der Jugend, von anderen Trägern der Jugendarbeit und von den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe. Sie umfasst für Mitglieder bestimmte Angebote, die offene Jugendarbeit und gemeinwesenorientierte Angebote. Zu den Schwerpunkten der Jugendarbeit gehören: die außerschulische Jugendbildung, Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit, arbeitswelt-, schul- und familienbezogene Jugendarbeit, internationale Jugendarbeit, Kinder- und Jugenderholung und Jugendberatung.

Jugendbildungsarbeit
Die Kinder- und Jugendhilfe und mit ihr das Feld der außerschulischen Jugendbildung hat sich in Thüringen zu einem professionellen Praxisfeld entwickelt. Jugendbildungseinrichtungen im Bereich der nonformalen außerschulischen Jugendbildung gehören in Thüringen zu den zentralen Orten und Gelegenheiten, an denen junge Menschen in Thüringen selbstbestimmte und an den Qualitätsstandards der Kinder- und Jugendhilfe ausgerichtete Lern- und Bildungserfahrungen machen können.
Jugendbildungseinrichtungen bieten durch ihren Charakter, mit ihren Angeboten, ihrer territorialen Lage und Größe die verschiedensten Möglichkeiten und Formen der außerschulischen Bildungsarbeit. In Kursen, Seminaren, Lehrgängen und Tagungen eröffnen sie jungen Menschen Angebote der außerschulischen Jugendbildung gemäß § 11 Abs. 3 Nr. 1 SGB VIII. Gleichzeitig dienen sie der Aus- und Fortbildung ehrenamtlicher Jugendleiter und Jugendleiterinnen sowie der Fortbildung hauptberuflicher Mitarbeitender in der Jugendarbeit.
Für Thüringen liegt eine liegt eine Definition für Jugendbildungseinrichtungen vor, die qualitativen und quantitativen Standards beschreibt:
Definition von "Jugendbildungseinrichtung" in Thüringen
Jugendbildungseinrichtungen in Thüringen
(Stand Dezember 2016)
CJD Schloss Oppurg-Europäisches Bildungszentrum
Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar
Europäisches Jugendbildungszentrum im Kloster Volkenroda
Evangelisches Rüstzeitheim Braunsdorf/Haus Hoheneiche
Internationales Jugendgästehaus Jena
Jugendausbildungs- und -begegnungszentrum Schloss Sinnershausen
Jugend- und Erwachsenenbildungshaus „Marcel Callo“ Heilbad Heiligenstadt
Jugendgäste- und Bildungshaus Rothleimmühle
Jugendhaus St. Sebastian Erfurt
Kinder- und Jugendbauernhof Kleinberndten
Kinder- und Jugendbauernhof Siloah e. V.
Seesport- und Erlebnispädagogisches Zentrum Kloster
Tagungshaus Rittergut Lützensömmern
Jugendbildungsstätte Junker Jörg
CVJM Haus und Begegnungsstätte Allmenhausen
Internationale Jugendbegegnungsstätte Stiftung Gedenkstätten Buchenwald
Jugendsozialarbeit
Ziel der Jugendsozialarbeit ist die Förderung der schulischen und beruflichen Ausbildung, die Eingliederung in die Arbeitswelt und die soziale Integration von in diesen Bereichen benachteiligten jungen Menschen. Dazu leistet sie sozialpädagogische Hilfe- und Unterstützungsangebote, die bereichsübergreifend und in Kooperation mit anderen Stellen organisiert sind.
Jugendsozialarbeit trägt damit zu mehr Chancengleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe bei. Ihre Handlungsfelder umfassen unter anderem Schulsozialarbeit, Berufsausbildung, Berufsvorbereitung, Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte, Jugendwohnen, mädchen- und jungenspezifische Ansätze, Migrationshilfen für junge Aussiedlerinnen und Aussiedler sowie Ausländerinnen und Ausländer und aufsuchende Jugendsozialarbeit.

Jugendverbandsarbeit
Jugendverbände und Jugendgruppen in Thüringen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Interessenvertretung junger Menschen in der Gesellschaft. Die von ihnen verfolgten spezifischen Werte, die von unterschiedlicher gesellschaftlicher Einstellung geprägt sind, bewirken jugendliches Interesse und Engagement bei der Verfolgung deren sozialer und politischer Ziele.
Jugendverbände sind Organisationsformen, in denen Kinder und Jugendliche durch Mitwirkungs-, Gestaltungs- und Entscheidungsmöglichkeiten demokratische Prozesse erlernen und erproben können. Es sind Orte der Auseinandersetzung mit Sinn- und Wertfragen, der sozialen und kulturellen Bildung und der Freizeit und Begegnung. Als selbst organisierte Zusammenschlüsse arbeiten Jugendverbände und Jugendgruppen eigenverantwortlich und bestimmen ihre Zwecke autonom.
